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Liebe? Liebe!


Schon wieder dieses Telefon! Genervt schaute er aufs Display. Ausgerechnet sie! Nein, er wollte nicht mit ihr reden. Jetzt nicht. Und eigentlich überhaupt nicht. Aber dann drückte er doch auf „Annehmen“. Vielleicht war’s ja wichtig. Und das war’s tatsächlich. Er hörte zu. Und wusste einen Ausweg. Und ihr war’s wieder leichter ums Herz. War das Liebe?


Schon wieder diese Bilder! Weinende Kinder, verzweifelte Mütter. Sie konnte nicht schon wieder etwas überweisen! Es war ja alles so teuer geworden. Doch dann tat sie’s doch. Und es wurde mehr als beim letzten Mal. Diese Menschen rührten sie. Sie waren so viel ärmer als sie. War das Liebe?


Der Himmel war seine Welt. Die Erde war’s nicht. Er hatte sie geschaffen, ja, aber er gehörte nicht dorthin. Die Menschen, seine Geschöpfe, hatten ihm längst den Rücken zugekehrt. Eigentlich müsste er sich revanchieren. Oder sich wenigstens für immer zurückziehen. Doch seine Liebe war stärker. So machte er sich auf den Weg. Tauchte tief ein. Immer tiefer. Wurde einer von ihnen. Predigte und lebte die Liebe und die Gerechtigkeit Gottes. Und wurde dafür verachtet und am Ende erbarmungslos aus dem Weg geräumt. Alles, was sie taten, war lieblos, würdelos, gottlos. Alles, was er tat, geschah in Liebe. Noch im Sterben betete er: „Vater vergib ihnen, sie wissen ja nicht, was sie tun.“ Das war Liebe!


Und dann, am Ostermorgen, triumphieren das Leben und die Liebe endgültig über die Lieblosigkeit und Gottlosigkeit der Menschen. Und die ganze Schöpfung jubiliert: Jesus lebt! Gott liebt! Und tote Zweige beginnen zu blühen.


Er ist die Liebe in Person. Wir müssen ihn nur einziehen lassen in unser Herz, in unsere Gedanken und Gefühle, dann wird er durch unsere Hände und Worte Licht und Leben und Liebe in die Welt tragen.

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